Medienmitteilung

Mitglieder der Kirche in Europa leisten Hilfe und unterstützen Flüchtlinge

Seit Beginn der Krise beteiligen sich alle Länder im Gebiet Europa an den Hilfsmaßnahmen

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage im Gebiet Europa beteiligt sich aktiv an den Hilfsmaßnahmen und reagiert damit auf die Flüchtlingskrise, die wegen des derzeitigen bewaffneten Konflikts in Europa herrscht. Wie bereits in einer früheren offiziellen Erklärung erwähnt, hat sich die Kirche von den ersten Stunden an sofort engagiert und stellt durch ihre Mitglieder und gemeinsam mit anderen Hilfseinrichtungen unmittelbar Hilfe bereit.

Ukraine crisis 01
Ukraine crisis 01
In Frankfurt am Main wird ein LKW mit Hilfsgütern beladen, die die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage zusammengestellt hat. Die Güter wurden an Flüchtlinge in Ungarn und Rumänien geliefert.2022 by Intellectual Reserve, Inc. All rights reserved.
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Den Mitgliedern der Kirche wird regelmäßig geraten, eigenständig zu werden und sich darauf vorzubereiten, auf Krisensituationen zu reagieren. Auch werden sie dahingehend unterwiesen, dem Beispiel Jesu Christi zu folgen. Jesus hat ja alle Menschen aufgefordert, keine Mühen zu scheuen, um den Armen und Bedürftigen zu helfen. Elder Massimo De Feo, geistlicher Führer der Kirche in Europa, bestätigt, dass jeder, der anderen hilft, zusätzliche Kraft erhalten und einen Sinn finden kann. „Wenn sich die Menschen ihrem Nächsten helfend zuwenden, stehen sie im Auftrag des Herrn und lernen den Erlöser besser kennen. Wenn wir anderen etwas geben, erneuert das uns ganz persönlich und gibt uns Kraft.“

Ein weiterer Aspekt trägt dazu bei, dass so rasch Hilfe geleistet wird: Nicht wenige Mitglieder der Kirche in Europa haben selbst ein „Flüchtlingserbe“. Daher liegt es ihnen sehr am Herzen, denjenigen in einer ähnlichen Situation zu helfen. Vom ersten Tag an riefen Gemeinden der Kirche in ganz Europa Notfallkomitees ins Leben und begannen mit den so dringend benötigten Hilfeleistungen. Führende Männer und Frauen der Kirche in Europa (die Männer werden als Gebietssiebziger, die Frauen als Gebietsberaterinnen der Organisationen bezeichnet) nahmen die Koordinierung der örtlichen Hilfsmaßnahmen auf, um sicherzustellen, dass diese dem tatsächlichen Bedarf vor Ort entsprechen. Die Gebietspräsidentschaft Europa leitet die Koordinierung auf Gebietsebene, und die örtlichen Führer koordinieren die Maßnahmen und beraten darüber in ihrem jeweiligen Land. Dies geschieht in dem Bewusstsein, dass die Koordinierungsmaßnahmen für die Hilfeleistungen noch lange fortdauern werden.

Die Österreicherin Julia Wondra, die im Rahmen ihrer Aufgabe als Gebietsberaterin der Organisationen mehrere europäische Länder unterstützend betreut, sagt mit Blick auf die Hilfsbereitschaft der Mitglieder der Kirche und anderer Menschen: „Es ist überwältigend, die Liebe und den Wunsch, helfen zu wollen, zu sehen. Es entsteht eine richtiggehende Verbindung von Herz zu Herz. Kinder und Familien in Großbritannien versuchen, den Familien, die gerade schwere Zeiten durchmachen, erbauende Hoffnungsbotschaften über soziale Medien zu schicken. Frauen der Frauenhilfsvereinigung (so die Bezeichnung der Frauenorganisation innerhalb der Kirche Jesu Christi) in Polen und Rumänien sind fortwährend damit beschäftigt, Decken, Windeln, Medikamente und andere Bedarfsartikel zu den Notleidenden zu bringen. Sie bilden wahrlich eine Hilfsvereinigung“, so Wondra.

Ein einfaches Beispiel für die unmittelbare Hilfe, die die Kirche im Rahmen ihrer Möglichkeiten leistete, trug sich ganz zu Beginn der Krise in Berlin zu. Junge Vollzeitmissionare der Kirche, die dort tätig sind, wurden beauftragt, sich in der ganzen Stadt an Bahnhöfen einzufinden. Sie trugen ein großes Schild mit den Sprachen, die sie sprechen, und halfen denjenigen, die aus den Krisengebieten ankamen, sich zurechtzufinden oder beispielsweise auch in Erfahrung zu bringen, mit welchem Transportmittel es weitergehen sollte oder welche Hilfsangebote es sonst noch gab.

Ukraine crisis 02
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Missionare der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage helfen Flüchtlingen, die in Berlin ankommen, sich zurechtzufinden.2022 by Intellectual Reserve, Inc. All rights reserved.
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Ein paar Tage später machten sich zwei Lastwagen, von der Kirche bestückt mit Hilfsgütern, von Frankfurt am Main in Richtung Ungarn und Rumänien auf. Unter den Hilfsgütern sind tausend Schlafsäcke, fünfhundert Feldbetten und zehn Zelte. Diese kommen den Flüchtlingen zugute, die in Ungarn und Rumänien ankommen. Die Verteilung wird von Latter-day Saint Charities koordiniert. Diverse regierungsunabhängige Organisationen, die bereits vor Ort sind – der Malteserorden und das Rote Kreuz in Ungarn, der Jesuiten-Flüchtlingsdienst in Rumänien –, übernehmen letztlich die Verteilung der Hilfsgüter.

Ukraine crisis 03
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Missionare der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage helfen Flüchtlingen, die mit dem Zug in Berlin ankommen, sich zurechtzufinden.2022 by Intellectual Reserve, Inc. All rights reserved.
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Christian Ottiker, Leiter des Bereichs Wohlfahrt und Eigenständigkeit in Europa, erklärt: „Latter-day Saint Charities unterstützt derzeit aktiv die humanitäre Hilfe mit Partnern und größeren regierungsunabhängigen Organisationen in der Ukraine, Moldawien, Polen, der Slowakei, Rumänien und Ungarn. Diese werden bei ihren Bemühungen unterstützt, den Leidenden rasch humanitäre Hilfe zukommen zu lassen.“ Er versichert, dass die Kirche alles daran setze, Notleidende zu unterstützen, und dass Latter-day Saint Charities aktiv in die Maßnahmen einbezogen sei. „Die Mitglieder in aller Welt sind aufgerufen, sich unabhängig als Gemeinschaft – kirchlich oder nachbarschaftlich – bei Maßnahmen zu beteiligen, die all diese Hilfeleistungen ihrer Meinung nach unterstützen“, so Ottiker.

In ganz Deutschland haben Mitglieder der Kirche in diversen Pfählen (ein Pfahl kann mit einer Diözese verglichen werden) bis zu 1200 Schlafplätze organisiert, die denjenigen bereitstehen, die aufgrund des Konflikts ohne Obdach sind. Ob sie Mitglieder der Kirche sind oder nicht, spielt dabei keinerlei Rolle. Die freien Schlafplätze befinden sich unter dem Dach von Mitgliedern der Kirche und werden entweder kurz- oder auch längerfristig zur Verfügung stehen.

Ukraine crisis 04
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Hilfsgüter für Flüchtlinge werden für die Lieferung vorbereitet; LKW werden die Güter nach Ungarn und nach Rumänien bringen. Latter-day Saint Charities, der humanitäre Zweig der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, erwirbt und lagert verschiedene Artikel und koordiniert die Lieferung gemeinsam mit anderen humanitären Organisationen, die vor Ort Hilfe leisten.2022 by Intellectual Reserve, Inc. All rights reserved.
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In Polen haben sich gut zweihundert Mitglieder aus fünf Zweigen (ein Zweig ist eine kleinere Kirchengemeinde) zusammengetan, dabei aber auch Nachbarn und Leute, die der Kirche nicht angehören, eingebunden. Gemeinsam konnte man 140 Betten für Menschen in Not anbieten. 86 davon stehen allein in Krakau zur Verfügung. Einen solchen Schlafplatz hat eine Frau erhalten, die kein Mitglied der Kirche und im achten Monat schwanger ist. Ihr Mann, Mitglied der Kirche Jesu Christi, befindet sich noch in seinem Heimatland.

Polen wird mit Sicherheit das europäische Land mit einem größeren Zustrom an Flüchtlingen sein. David Chandler, Präsident der Polen-Mission Warschau der Kirche Jesu Christi, erklärt: „Die Menschen in Polen sind sich vielleicht mehr als jede andere Nation dieser Erde dieser Tragödie bewusst, die sich gerade abspielt. Ihr unbezwingbarer Geist und ihre unerschütterliche Hingabe in Hinblick darauf, einander in herausfordernden, konfliktbeladenen Zeiten zu helfen, haben sie in die Lage versetzt und darauf vorbereitet, ihren ukrainischen Brüdern und Schwestern beizustehen, die in Polen Zuflucht gesucht haben. Mit einer Empathie sondergleichen haben sie auf den Aufruf reagiert, den Zufluchtsuchenden in seelischer, körperlicher und geistiger Hinsicht zu helfen. Ihre gemeinsamen Bemühungen haben zu einem tiefen Gefühl der Einigkeit beigetragen, das sowohl spürbar als auch inspirierend ist, während sie dem Beispiel des Erlösers folgen, der ‚umherzog [und] Gutes tat[,] denn Gott war mit ihm‘ (Apostelgeschichte 10:38).“

Viele Gemeinden der Kirche in Deutschland, Österreich und der Schweiz stellen sich jetzt darauf ein, die Kirchengemeinden in Polen, die sich näher an der östlichen Grenze befinden, direkt zu unterstützen, damit diese sich so gut wie möglich auf den erwarteten Ansturm an Flüchtlingen, die in jenen Regionen ankommen, vorbereiten können.

Peter Huber aus der Gemeinde Pratteln (Pfahl Bern) gehört dem Notfallrat an, der im Gebiet Europa ins Leben gerufen wurde. Dieses Gremium setzt sich aus verschiedenen lokalen Komitees zusammen und hilft bei der Koordinierung der Hilfsmaßnahmen im Gebiet. Mitglieder der Kirche in diversen Ländern arbeiten ehrenamtlich in solchen Komitees mit; zu diesen gehört auch Huber. Über die Hilfe, die die Mitglieder der Kirche in jeder Gemeinde und überall leisten können, sagt er: „Die Kirche muss nicht alle Probleme lösen, denen wir uns gegenübersehen, und kann es auch gar nicht. Aber es gibt trotzdem so viele Lücken, wo die Mitglieder vor Ort rasch Hilfe leisten können. Daher ist es ganz entscheidend, sich einzubringen und Hilfsmaßnahmen mit örtlichen Wohlfahrtseinrichtungen zu koordinieren sowie Nachbarn dabei zu helfen, Bedarfsgüter zu sammeln, die später geliefert werden können. Und dann müssen wir weitere Bereiche ermitteln, in denen womöglich Hilfe gebraucht wird.“

Ukraine crisis 05
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Mitglieder und Führer der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage aus verschiedenen Ländern des Gebiets Europa kommen mithilfe der Technik täglich als Notfallkomitee zusammen.2022 by Intellectual Reserve, Inc. All rights reserved.
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In der tschechischen Hauptstadt Prag beschlossen Mitarbeiter und Studenten der Cumorah Academy (eine gemeinnützige Stiftung und ein Treffpunkt der Kirche, der jedem offensteht), mehrere Flüchtlinge aufzunehmen und ihnen vorübergehend einen Platz zum Leben zu bieten. Bislang werden 15 solcher Plätze genutzt, weitere 20 werden voraussichtlich in den nächsten vier Tagen belegt. Die Academy stellt vielen anderen Flüchtlingen, die ins Land kommen, zudem finanzielle Mittel aus dem Topf ihrer Sponsoren bereit. Da die meisten Lehrkräfte Profis in ihrem eigenen Sachgebiet sind, bieten sie Zeit und Kenntnisse an, um Flüchtlinge mit anderen internationalen Organisationen zusammenzubringen, die dann mit Blick auf die ermittelten Bedürfnisse für eine langfristige Lösung sorgen können. Auch wird Unterstützung hinsichtlich der psychischen Gesundheit angeboten. So organisiert die Academy etwa, dass Freiwillige, die in den USA leben und nach Europa kommen wollen, bei dieser Flüchtlingskrise helfen können.

Dank des Missionsprogramms der Kirche gibt es viele ehemalige Missionare, die in den osteuropäischen Ländern tätig waren. Diese nehmen nun wieder Kontakt zu früheren Mitarbeitern auf und finden gemeinsam Wege, Flüchtlinge in Deutschland und anderen europäischen Ländern unterzubringen. Dass sie die Sprache in den am meisten betroffenen Ländern fließend sprechen, kommt ihnen ungemein dabei zugute, herauszufinden, was am dringendsten benötigt wird und wo die größte Not herrscht.

In der Ukraine unterstützt die Präsidentschaft des Pfahles Kiew diejenigen Mitglieder der Kirche, die innerhalb der Pfahlgrenzen wohnen. Dort ist die Kommunikation zwischen den kirchlichen Führern und den Mitgliedern gut organisiert. Die Mitglieder der Präsidentschaft sind den ganzen Tag unterwegs und bringen den einzelnen Mitgliedern und Familien die wichtigsten Bedarfsgüter. Wie bei vielen anderen Initiativen bewirkt die Zusammenarbeit der Mitglieder der Kirche über Grenzen in Europa hinweg unglaublich viel. In diesem konkreten Fall wird der Pfahl Kiew direkt vom Pfahl Wien unterstützt. Die Mitglieder des Pfahles Wien koordinieren das Sammeln und Ordnen von Bedarfsartikeln; diese werden dann an die kirchlichen Führer in Kiew geschickt, die sie ihrerseits an möglichst viele der Mitglieder dort verteilen.

Da sich die Situation stündlich weiter verschärft, werden die Mitglieder der Kirche in Europa gebeten, zu spenden und mit Organisationen im eigenen Land zusammenzuarbeiten und es möglichst zu vermeiden, sich direkt in die Gebiete zu begeben, die näher am Kriegsgeschehen liegen. Auch wurden die Mitglieder der Kirche in Europa aufgefordert, am Sonntag, den 6. März 2022 zu beten und zu fasten. Andere Mitglieder in aller Welt, die gern helfen möchten, können dies gern über ihre jeweilige Gemeinde tun oder an den humanitären Hilfsfonds der Kirche spenden. Aus dem Fonds werden Mittel für diese und andere Krisen bereitgestellt.

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.