„Ich [rufe Sie] dazu auf, Ihr Leben erneut Jesus Christus zu weihen. Ich rufe Sie auf, bei der Sammlung des zerstreuten Israel mitzuwirken und die Welt auf das Zweite Kommen des Herrn vorzubereiten“, so die Botschaft des 100-jährigen Präsidenten der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Russell M. Nelson.
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In seiner Ansprache anlässlich der Herbst-Generalkonferenz in Salt Lake City in Utah kündigte Präsident Nelson auch den Bau von weltweit 17 neuen Tempeln an, darunter einer in Dublin und einer in Mailand. Der Tempel in Dublin wird der erste in Irland sein, wo es etwa 4.000 Mitglieder der Kirche gibt, die bislang noch nach England reisen müssen, um einen Tempel zu besuchen. Der Tempel in Mailand wird das zweite Haus des Herrn in Italien sein. Das erste war der Rom-Tempel, den Präsident Nelson im Jahr 2019 geweiht hat. In Italien verteilen sich über 28.000 Heilige der Letzten Tage auf gut 100 Kirchengemeinden.
Neben den 14 Tempeln in Europa, die bereits in Betrieb sind, wurden bei den letzten Konferenzen 8 weitere angekündigt, sodass die Gesamtzahl der neuen Tempel dort nunmehr auf 10 steigt. Sie entstehen in:
Nach der Ankündigung der neuen Tempel bat Präsident Nelson die Zuhörer in aller Welt, sich jede Woche Zeit dafür zu nehmen, ihr Verständnis des Sühnopfers Jesu Christi zu vertiefen. „Kommen Sie zu Christus und bringen Sie ihm Ihre ganze Seele dar“, sagte er. „Das ist das Geheimnis eines Lebens voller Freude!“
Die Generalkonferenzen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage finden jedes Jahr im April und im Oktober statt. Dabei sprechen die obersten Führer und Führerinnen der Kirche zu Mitgliedern und Freunden der Kirche auf der ganzen Welt. Die fünf Versammlungen, die am 5. und 6. Oktober 2024 stattfanden, wurden in 70 Sprachen live übertragen. Aufzeichnungen davon stehen wenige Tage später in 30 weiteren Sprachen bereit.
Emily Belle Freeman, die Präsidentin der Jungen Damen der Kirche, sprach darüber, wie wichtig Bündnisse oder heilige Vereinbarungen zwischen Gott und den Menschen sind: „Wir geben nicht nur Bündnisversprechen – wir müssen sie auch einhalten.“ Präsidentin Freeman wies darauf hin, dass wir durch Bündnisse spüren können, wie die Macht Gottes in uns wirkt: „Von Brot und Wasser zu nehmen, erinnert euch jede Woche daran, dass die Macht Gottes in euch wirkt, die euch helfen soll, mit allem fertigzuwerden. Das Garment des heiligen Priestertums zu tragen, erinnert euch jeden Tag daran, dass die Gabe seiner Macht in euch wirkt, die euch helfen soll, etwas aus euch zu machen.“
„Wenn ich Menschen sehe, die einander christliche Liebe entgegenbringen, habe ich den Eindruck, dass diese Liebe mehr umfasst als nur ihre Liebe; es ist eine Liebe, die auch etwas Göttliches in sich trägt“, sagte Elder Karl D. Hirst, ein gerade erst berufener Generalautorität-Siebziger aus Lancashire in England. Es gebe viele Gründe, weshalb es uns schwerfallen könnte, die Liebe Gottes zu verspüren, aber wir könnten ja, so sagte er, „in aller Geduld … verschiedene Möglichkeiten ausprobieren, die göttliche Liebe auszudrücken und zu empfangen“. Wer die Liebe Gottes verspüre, dem riet er: „Versuchen Sie bitte, sie so gut festzuhalten, wie ein Sieb Wasser hält. Spritzen Sie es überall hin.“
Elder Patrick Kearon vom Kollegium der Zwölf Apostel, der aus Carlisle in England stammt, sagte: „Wir sind Mitglieder der Kirche Jesu Christi. Wir sind Mitglieder der Kirche der Freude.“ Er sprach dann darüber, dass man viel Freude in der Kirche erleben kann, wenn man Gott bewusst verehrt. „Wenn Sie diese Freude noch nicht gefunden haben, dann machen Sie sich auf die Suche. Ich lade Sie ein, den Frieden, das Licht und die Freude zu empfangen, die der Erretter uns schenkt, ja, kosten Sie dies aus, staunen Sie darüber und erfreuen Sie sich an jedem Sabbat daran.“
Kristin M. Yee, die Zweite Ratgeberin in der Präsidentschaft der Frauenhilfsvereinigung der Kirche, sprach über eine Zeit, in der sie sich inspiriert fühlte, ein Bild vom Erretter zu malen. Als das Bild fertig war, verschmierte sie versehentlich die Farben und hatte daraufhin das Gefühl, sie habe „das zerstört, was ich mit Gottes Hilfe erschaffen habe“. Die ganze Nacht lang betete sie um Hilfe und überarbeitete alles. Am nächsten Morgen sah das Bild besser aus als zuvor. So wie der Erretter ihr half, ihr scheinbar irreparables Bild zu reparieren, kann er allen Menschen helfen, Fehler zu überwinden und umzukehren. „Wie bei meinem Gemälde ist der Herr nicht mit uns fertig, wenn wir einen Fehler machen, und er ergreift auch nicht die Flucht, wenn wir straucheln. Unser Bedürfnis nach Heilung und Hilfe ist ihm keine Last, sondern der eigentliche Grund, warum er gekommen ist.“
Elder Gary E. Stevenson vom Kollegium der Zwölf Apostel sprach über die kommenden zehn Jahre, in denen in vielen Tempeln Tage der offenen Tür stattfinden werden. Außerdem stehe im Jahr 2030 die Zweihundertjahrfeier anlässlich der Gründung der Kirche an, und 2034 würden die Olympischen Winterspiele in Salt Lake City in Utah ausgetragen. „Diese bevorstehenden Ereignisse [werden] den Mitgliedern der Kirche in aller Welt vermehrt Gelegenheiten bieten, die frohe Botschaft des Evangeliums Jesu Christi in Wort und Tat weiterzugeben; es wird ein unvergessliches Jahrzehnt.“ Elder Stevenson ermunterte die Jugendlichen und die jungen Erwachsenen, sich an vier von Gott festgelegten Aufgaben zu beteiligen, nämlich das Evangelium Jesu Christi zu leben, für die Bedürftigen zu sorgen, alle Menschen einzuladen, das Evangelium anzunehmen, und Familien für die Ewigkeit zu vereinen. „Mögen wir in diesem vor uns liegenden Jahrzehnt voller einzigartiger Momente … dennoch die frohe Botschaft weitergeben, indem wir die vier einfachen Aufgaben erfüllen, zu leben, zu sorgen, einzuladen und zu vereinen.“
„Jesus Christus und sein Sühnopfer sind die Wurzel unseres Zeugnisses. Alles andere sind Zweige“, erklärte Elder Dieter F. Uchtdorf vom Kollegium der Zwölf Apostel. Er wies darauf hin, wie wichtig es ist, sich am Erretter auszurichten, wenn man ein Zeugnis vom Buch Mormon, vom Tempel oder von sonst irgendetwas im Evangelium erlangen möchte: „Wenn Sie möchten, dass die Zweige Ihres Zeugnisses wachsen und Frucht tragen, müssen Sie die Wurzeln nähren.“ Weiter sagte er: „Unser Zeugnis wird immer wieder auf die Probe gestellt werden. Ohne Prüfung ist Glaube kein Glaube. Ohne Widerstand wird Glaube nicht stark. Verzweifeln Sie also nicht, wenn Ihr Glaube geprüft wird oder Sie unbeantwortete Fragen haben.“
Elder Rubén V. Alliaud, Generalautorität-Siebziger und Präsident des Gebiets Europa Mitte, sprach darüber, dass wir alle Kinder Gottes sind: „Viele Menschen [glauben] durchaus daran …, dass wir Kinder Gottes sind. … Für die Heiligen der Letzten Tage ist diese Lehre nicht nur eine Metapher. Wir glauben fest daran, dass alle Menschen buchstäblich Kinder Gottes sind.“ Außerdem merkte er an: „Jedes Mal, wenn wir über das Wesen Gottes sprechen, sprechen wir … in gewisser Weise auch über unser eigenes Wesen.“
Bei der Herbst-Generalkonferenz 2024 war das Konferenzzentrum in Salt Lake City fast bis auf den letzten Platz besetzt. Zum ersten Mal seit der Frühjahrs-Generalkonferenz 2020, die wegen der Corona-Pandemie aus einem kleinen Hörsaal am Tempelplatz nur digital übertragen wurde, gab es keine Einschränkungen bei den Sitzplätzen.
Die Musik bei der Konferenz gestalteten verschiedene Chöre, darunter auch der weltbekannte Tabernacle Choir, bei dem diesmal fünf neue Sänger und Sängerinnen aus Europa mitsangen. Sie kamen aus Deutschland, Frankreich, Österreich und Spanien.
Bei der letzten Versammlung der Konferenz berichtete Präsident Russell M. Nelson, dass die Renovierungsarbeiten am historischen Salt-Lake-Tempel und am Tempelplatz, die vor 5 Jahren begonnen haben, bis Ende 2026 abgeschlossen sein sollen.