Medienmitteilung

Ergreifende Uraufführung: „Das Lamm Gottes“ begeistert im Stadtcasino BaselErgreifende Uraufführung: „Das Lamm Gottes“ begeistert im Stadtcasino Basel

Am Karsamstag erlebte das Stadtcasino Basel ein musikalisches Ereignis von besonderem Format: Die deutschsprachige Erstaufführung des modernen Oratoriums Das Lamm Gottes von Rob Gardner bewegte und begeisterte das Publikum. In einer emotional aufgeladenen Darbietung entfaltete sich das Passionsgeschehen Jesu Christi in Musik, Wort und Klang. Der 85-köpfige Projektchor aus der ganzen Deutschschweiz sowie die renommierte Kammerphilharmonie Freiburg im Breisgau vereinten sich unter der Leitung von Sara Seidl-Schnyder zu einer Aufführung, die unter die Haut ging – und lange nachhallen wird.

Ein Projekt mit Herzblut und Hingabe

Was vor sieben Jahren in einer kleinen Gesprächsrunde als Idee begann, wurde nun mit beeindruckender künstlerischer Reife auf die Bühne gebracht. Die Corona-Pandemie hatte die ursprünglich für 2020 geplante Premiere verhindert – umso spürbarer war nun die emotionale Wucht des nachgeholten Konzerts. Die Beteiligten, allesamt Laienmusikerinnen und -musiker aus Gemeinden der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, investierten über ein Jahr in die Probenarbeit, um dieses Werk in deutscher Sprache zur Aufführung zu bringen.

Der Chor wurde im Verlauf des Jahres 2024 in verschiedenen Regionen der Deutschschweiz und dem angrenzenden Südbaden einstudiert. Anfang 2025 kamen die Sängerinnen und Sänger zu intensiven Gesamtproben zusammen, um das Werk als Einheit zur Reife zu bringen. Oliver Bassler, Kommunikationsverantwortlicher, betont: „Diese deutschsprachige Premiere ist nicht nur ein musikalisches Ereignis, sondern ein Ausdruck gelebter Verbundenheit über Regionen und Altersgruppen hinweg. Wer miterlebt hat, mit wie viel Hingabe die Mitwirkenden ihre Stimmen und Herzen eingebracht haben, spürt: Hier wurde nicht einfach musiziert – hier wurde Glauben hörbar gemacht.“

Solistische Glanzlichter und orchestrale Tiefe

Besonders eindrucksvoll war die Leistung der Solistinnen und Solisten, von denen mehrere in Basel leben und arbeiten. Die Sopranistin Susan Brownfield, in Basel auch als Gründerin des Boutique Theatre bekannt, gestaltete die Rolle der Maria von Magdala mit tiefer innerer Anteilnahme. Ihre Arie in der Szene der Auferstehung war einer der Höhepunkte des Abends – ein musikalisches Auferstehen, das Gänsehaut hinterliess.

Ebenso überzeugte Ronja Sunke als Maria von Bethanien, deren klare Mezzo-Stimme Wärme und Stärke zugleich vermittelte. Als Maria, Mutter Jesu, brillierte Lucy Bradford mit Ausdruckskraft und technischer Reife. Ihr „Hoffnung bleibt in mir“ – gesungen in der Szene unter dem Kreuz – wurde zum stillen Zentrum der Aufführung.

Mit starker Bühnenpräsenz zeigte sich auch Christopher Bradford als Petrus. Seine dramatische Szene nach der Verleugnung Jesu war emotional dicht und sängerisch eindrucksvoll. Der innere Kampf wurde in jeder Phrase spürbar.

Einen besonderen musikalischen Akzent setzte Simon Aschenbrenner, Solocellist der Kammerphilharmonie Freiburg. Mit warmer Klangfarbe, technischer Präzision und grosser Ausdruckskraft verlieh er dem Oratorium emotionale Tiefe. Seine Soli waren nicht nur kunstvoll – sie berührten, bewegten und verliehen dem Abend eine leise, nachklingende Würde.

Geleitet wurde das Werk von Sara Seidl-Schnyder, die mit sicherem Gespür, feiner Emotionalität und stilistischer Klarheit Chor und Orchester zu einem geschlossenen Ganzen formte. Ihre musikalische Leitung war geprägt von innerer Ruhe, präziser Zeichengebung und der Fähigkeit, sowohl dynamische Höhepunkte als auch ruhige Momente leuchten zu lassen. Unter ihrer Führung wurde der musikalische Ausdruck zu einem geistigen Erlebnis – getragen, glaubwürdig, berührend.

Die Kammerphilharmonie Freiburg, die das Oratorium begleitete, erwies sich dabei als einfühlsamer und zugleich kraftvoller Partner. Die klangliche Balance, das kammermusikalische Miteinander und die dramaturgische Tiefe des Spiels trugen wesentlich zur Atmosphäre des Abends bei.

Ein Oratorium der Hoffnung – nicht nur zu Ostern

Das Lamm Gottes ist kein herkömmliches Oratorium – es ist ein musikalisches Glaubensbekenntnis. Rob Gardner hat es 2010 in den USA uraufgeführt, seither wird es weltweit in der Osterzeit dargeboten – nun erstmals in deutscher Sprache. Die Musik ist tonal, zugänglich, oft filmisch – zwischen klassischer Kirchenmusik, Romantik und moderner Orchestrierung. Besonders die Einbindung von Erzählerin und Erzähler verleiht der Aufführung eine theatralische Dimension, die das Publikum unmittelbar in das Geschehen einbindet.

Gardner selbst beschreibt seine Absicht so: „Ich will zeigen, dass selbst in den dunkelsten Momenten Hoffnung aufleuchtet.“ – Dieser Gedanke prägte spürbar jede Phase des Konzerts. Der abschliessende Chor „Hoffnung bleibt in mir“ entliess die Zuhörenden nicht in Jubel, sondern in stille Zustimmung – in eine Art spirituelles Nachklingen, das tiefer ging als der grosse Applaus dieser Premiere.

Nachklang mit Wirkung

Der Geist dieses Abends im Stadtcasino Basel wird bleiben: Als musikalisches Zeugnis der Hoffnung, als Ausdruck gelebter Gemeinschaft, als Brücke zwischen Generationen, Regionen – und Glaubensüberzeugungen. Oder wie es ein Konzertbesucher beim Verlassen des Saales formulierte: „Man ging nicht einfach nur aus dem Konzert – man ging verwandelt.“

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.