Die Egyenlő Esélyekért Alapítvány (dt.: Stiftung für Chancengleichheit) wurde 1989 in Budapest gegründet. Die Gründerin Erzebet Szekeres war damals eine junge, erschöpfte Mutter, die ihrem mit einer Behinderung geborenen Sohn Tibor unbedingt ein eigenständigeres Leben ermöglichen wollte. Inzwischen betreibt die Stiftung 13 Einrichtungen in ganz Ungarn. In diesen Einrichtungen erhielten bislang über 900 Menschen mit einer oder mehreren, in vielen Fällen körperlichen und geistigen Behinderungen Hilfe. Durch handwerkliche Tätigkeiten, soziale und psychologische Beratung sowie einfache bezahlte Arbeit können sie ein produktiveres, erfüllenderes Leben führen. Über die humanitäre Hilfsorganisation Latter-Day Saint Charities unterstützt die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage die Stiftung mit dem Kauf neuer, moderner Pflegeausstattung für diejenigen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. „Unsere Bewohner und Patienten haben Behinderungen, ja. Aber ich glaube, jeder kann anderen dienen und Liebe zeigen, wenn er die Chance dazu bekommt“, erklärt Stiftungsgründerin Szekeres.
Bei der täglichen Pflege der dort betreuten Menschen mit einer Behinderung kommen häufig manuelle Patientenlifts zum Einsatz, um die Patienten für verschiedene Tätigkeiten und Bedürfnisse von hier nach da zu befördern, wie etwa beim Baden, in einen Rollstuhl hinein- und wieder herausheben, für den Zugang zum Arbeitsplatz oder für einfache Freizeitaktivitäten. Das Pflegepersonal muss diese Lifts Tag ein, Tag aus von Hand bedienen. Die neuen Lifts sollen ihnen die Arbeit erleichtern. Im April 2021 kaufte und spendete Latter-Day Saint Charities zehn moderne, elektrische Patientenlifts. Diese sollen die reparaturbedürftigen, manuellen Lifts in den Einrichtungen der Stiftung ersetzen. Latter-Day Saint Charities hatte Szekeres 2020 bereits mit dem Kauf von Kühlschränken und Waschmaschinen für die Wohnheime in ihren Einrichtungen unterstützt, denn in den Einrichtungen können Patienten nicht nur arbeiten, sondern bei Bedarf auch wohnen. Derzeit arbeiten 600 Menschen in Szekeresʼ Einrichtungen in Ungarn, 130 wohnen auch dort.
„Latter-Day Saint Charities hatte bereits zuvor mit dieser unglaublichen Frau und ihrer Organisation zusammengearbeitet. Daher waren wir sehr erfreut, sie beim weiteren Ausbau ihrer Organisation und der Erhöhung ihrer Kapazitäten zu unterstützen“, so Mac Richards, Missionar im humanitären Dienst bei Latter-Day Saint Charities.
„Sie können sich gar nicht vorstellen, welch eine Erleichterung diese modernen Lifts im Umgang mit den täglichen Bedürfnissen unsere Patienten darstellen“, erklärt Szekeres. „Sie freuen sich riesig, dass sie jetzt einiges machen können, was sie nie für möglich gehalten hätten. Wie ich immer sage: Selbst diejenigen, die sehr stark eingeschränkt sind, können etwas leisten.“
Bei der Stiftung für Chancengleichheit gibt es Patienten mit verschiedenen Behinderungen, von Autismus über das Asperger-Syndrom bis hin zu Mikrozephalie und darüber hinaus. Viele haben mehr als eine körperliche oder geistige Beeinträchtigung.
In den Einrichtungen der Stiftung für Chancengleichheit werden eine Reihe einfacher bezahlter Tätigkeiten angeboten, zum Beispiel Nähen, Herstellen von Besen, Töpferwaren oder Puzzles, Zusammenbauen von Spielen oder das Recyceln von Metallarbeiten, um nur einige zu erwähnen.
Von Erzebet Szekeres und ihrem Werdegang wird in dem Buch Die Welt verändern: Social Entrepeneurs und die Kraft neuer Ideen von David Bornstein berichtet. Ihr Sohn Tibor ist jetzt 42 Jahre alt. Bei seiner Geburt sagten ihr die Ärzte, dass er höchstens 4 Jahre alt werden würde.
Zusammenfassend sagt Szekeres: „Menschen mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung wollen etwas leisten und eigenständiger sein. Bei uns in den Einrichtungen der Stiftung für Chancengleichheit hat jeder Patient jeden Tag eine Aufgabe, für die er verantwortlich ist.“