Suizid ist ein äusserst komplexes Thema – jeder Suizidfall ist eine Tragödie. Depressionen und andere psychische Erkrankungen, persönliche Krisen, Vereinsamung und vorausgegangene Suizidversuche gehören zu den zahlreichen Konstellationen, bei denen Suizidgefahr besteht. Der Weltgesundheitsorganisation zufolge nehmen sich pro Jahr etwa 800.000 Menschen das Leben. Die Zahl derjenigen, die einen Suizidversuch unternehmen, liegt noch weitaus höher. Des Weiteren ist Suizid weltweit die dritthäufigste Todesursache der unter 15-19-Jährigen.
Am 10. September ist wiederum Welttag der Suizidprävention. Er findet jedes Jahr statt, um die Aufmerksamkeit verstärkt auf dieses Thema zu lenken und öffentliche Einrichtungen dazu anzuhalten, Hilfsmittel und Informationen weiterzugeben.
Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage hält demnächst auf der zurzeit in Übersetzung befindlichen Internetseite Suizid – Prävention und geistiger Beistand Informationen und Videos bereit, als Richtschnur und zur Unterstützung für Betroffene, Eltern, Familien und Führungsverantwortliche. Auf dieser Internetseite heisst es: „Die steigende Suizidrate in vielen Teilen der Welt gibt Anlass zu grosser Sorge. [Man kann] dieses Material heranziehen, um zu erfahren, was die Kirche im Hinblick auf Suizid lehrt, welche Warnsignale für Suizidgefahr es gibt, wie man jemandem helfen kann, der sich in einer Krise befindet, und wie man Hinterbliebenen beistehen kann, die einen nahestehenden Menschen durch Suizid verloren haben.“
Elder Dale G. Renlund vom Kollegium der Zwölf Apostel hat in dem Video Gedanken zum Thema Suizid gesagt: „Aus Statistiken wissen wir, dass in jeder Gemeinde irgendjemand leidet. … Als Kirche müssen wir … mit Liebe und Fürsorge auf diejenigen zugehen, die Suizidgedanken haben, die einen Suizidversuch unternommen haben, die sich in irgendeiner Weise ausgegrenzt fühlen. Wir müssen mit Liebe und Verständnis auf sie zugehen, und zwar zusammen mit medizinischen Fachleuten, Führern der Kirche und der Unterstützung von Freunden und Angehörigen.“
Für Menschen, die sich mit Suizidgedanken tragen oder unmittelbar in Sorge um andere sind, sind auf der Internetseite der Kirche Notfallrufnummern aufgeführt. Diese telefonischen Anlaufstellen wurden kürzlich für den deutschen Sprachraum angepasst (entsprechend aktualisierte Seite geht noch online), sind grösstenteils gebührenfrei und mit geschulten Helfern besetzt.
Bei der Herbst-Generalkonferenz 2013 hat Elder Jeffrey R. Holland in seiner Ansprache Wie ein zerbrochenes Gefäss die Zuhörer ermutigt, sich für das Leben zu entscheiden: „Meine Brüder und Schwestern, womit Sie sich auch herumplagen mögen – geistig, seelisch, körperlich oder anderweitig –, stellen Sie sich nicht gegen das kostbare Gut Leben, indem Sie es beenden! Vertrauen Sie auf Gott. Halten Sie an seiner Liebe fest. Bedenken Sie, dass eines Tages ein strahlender Morgen anbricht und alle Schatten des Erdenlebens sich verflüchtigen.“
Die Internetseite soll trauernden Eltern und anderen Hinterbliebenen Hintergrundwissen vermitteln und Hoffnung spenden. Sie enthält auch Anregungen dazu, wie man Menschen beistehen kann, die einen Suizidversuch überlebt haben, und wie man in Ratsversammlungen und in der Familie über das Thema Suizid sprechen kann.
M. Russell Ballard, Amtierender Präsident des Kollegiums der Zwölf Apostel, sagt in dem Video Zusammen auf der Parkbank: Gedanken zum Thema Selbstmord und Vorbeugung: „Es gibt nichts Machtvolleres, als wenn man liebevoll den Arm um diejenigen legt, die zu kämpfen haben. … Ich glaube, wir können andere beeinflussen, indem wir sie zu Quellen führen, von denen sie vielleicht nicht einmal wissen, dass sie existieren. Ich sage, beachten wir einander, geben wir aufeinander acht, lieben wir einander und überlassen wir das Urteil, das ewige Urteil, dem Vater im Himmel und dem Herrn Jesus Christus, die alles wissen.“