Hintergrund

Vor Gott sind alle gleich

Die Kirche Jesu Christi verurteilt Vorurteile, die auf der ethnischen Zugehörigkeit, der Volks-, Stammes- oder der Religionszugehörigkeit, dem Geschlecht, dem Alter, einer Behinderung, der gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Stellung oder der sexuellen Ausrichtung basieren.

Thorvaldsens Christus-Statue ist ein inspirierender Anblick in der spirituellen Stille der Frauenkirche in Kopenhagen. Wunderschön beleuchtet und als wäre sie in goldenes Licht gebadet steht die Statue imposant in dieser Stätte der Besinnung in der dänischen Hauptstadt.

Diese Darstellung des auferstandenen Jesus Christus hat für Christen auf der ganzen Welt eine tiefe Bedeutung – so auch für die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, rankt sich ihr Glaube doch um den Erretter und seine Lehren. Eine Nachbildung der Christus-Statue steht im Besucherzentrum der Kirche in Rom, aber man findet in der Kirche überall auf der Welt noch weitere Nachbildungen.

Die Statue des auferstandenen Herrn zeigt ihn, wie er mit ausgestreckten Armen alle Menschen einlädt, zu ihm zu kommen. Voller Güte bittet er alle zu sich, ohne Rücksicht auf Glaubensbekenntnis, ethnische Zugehörigkeit oder Herkunft.

Im Buch Mormon wird verkündet, dass ein liebevoller Gott „niemanden [abweist], der zu ihm kommt, ob schwarz oder weiss, geknechtet oder frei, männlich oder weiblich“, und es wird hervorgehoben, dass „alle … vor Gott gleich“ sind (2 Nephi 26:33).

 

Das neue Allgemeine Handbuch, an dem sich die Führungsverantwortlichen und die Mitglieder der Kirche weltweit orientieren, zeugt davon, dass in dieser Glaubensgemeinschaft die Würde eines jeden Menschen respektiert wird. Vorurteile seien mit dem offenbarten Wort Gottes nicht vereinbar, heisst es dort. Ob man bei Gott Gefallen finde oder nicht, hänge davon ab, wie sehr man sich ihm und seinen Geboten ergeben erweise, und nicht von der Hautfarbe oder anderen Merkmalen eines Menschen.

In dem Handbuch werden alle Menschen aufgerufen, von Vorurteilen geprägte Einstellungen oder Handlungen gegenüber irgendwelchen Gruppen oder einzelnen Personen aufzugeben. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage verurteilt Vorurteile, die auf der ethnischen Zugehörigkeit, der Volks-, Stammes- oder Religionszugehörigkeit, dem Geschlecht, dem Alter, einer Behinderung, der gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Stellung oder der sexuellen Ausrichtung basieren.

Liebevolles und tolerantes Verhalten ist uns bei unserem persönlichen Fortschritt im Evangelium und wenn wir andere aufrichten ein Segen – trotz aller Hindernisse auf dem Weg.

Rassismus ist eine Plage, die uns überall begegnet. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, sagte im Europäischen Parlament: „Wir brauchen diese Debatte über Rassismus. Und wir müssen Schlüsse ziehen. Es ist nie zu spät, die Richtung zu wechseln – wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Ich bin froh und dankbar, in einer Gesellschaft zu leben, die Rassismus verurteilt.“

Als Glaubensgemeinschaft wissen wir sehr wohl, was es heisst, eine unterdrückte Minderheit zu sein. Im 19. Jahrhundert etwa wurden Heilige der Letzten Tage in den Vereinigten Staaten oft gewaltsam verfolgt.

Heute arbeitet das humanitäre Hilfswerk der Kirche, Latter-day Saint Charities, mit ehrenamtlichen Helfern in Europa und der ganzen Welt zusammen, um sich im In- und Ausland für Achtung gegenüber allen Menschen einzusetzen.

Sharon Eubank, Präsidentin der Latter-day Saint Charities, sagte in ihrer Rede beim zweiten Weltgipfel für Religion, Frieden und Sicherheit der Vereinten Nationen in Genf: „Minderheiten, Flüchtlinge und Migranten haben eines gemeinsam: Ihre Würde steht auf dem Spiel. Die Tatsache, dass sie anders sind, und die Dringlichkeit ihrer Bedürfnisse machen sie angreifbar.“ Sie betonte, dass wir ihnen Freundschaft entgegenbringen müssen. „Gerade wenn wir uns solcher Menschen, die ‚anders‘ sind, zuwenden, können wir sehen, wie sie ihre Würde wiedergewinnen, und werden daran erinnert, worauf es bei der Demokratie ankommt und was Entwicklung bedeuten kann.“

Der verstorbene Oberrabbiner Lord Jonathan Sacks hob hervor, dass sich in der Wertschätzung aller Menschen der göttliche Wille zeigt: „Gott, der Schöpfer aller, hat jeden als sein Abbild erschaffen … und das schon, bevor sich unsere verschiedenen Kulturen und Zivilisationen entwickelt haben, und unabhängig davon. Damit hat er dem menschlichen Leben eine Würde und eine Heiligkeit verliehen, die grösser sind als alle Unterschiede.“

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.