Von Renata und Daniel Müller, Spezialisten für Kommunikation, Pfahl St.Gallen
Madison Leonard und Shea Owens nutzen ihre musikalische Gabe, um das Vermächtnis ihrer Familie in Ehren zu halten und ihr Zeugnis vom grossen und kostbaren Schatz des wiederhergestellten Evangeliums Jesu Christi in die Welt hinaus zu tragen.
Madison ist als Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Idaho aufgewachsen. Ihr Vater war dank seiner Frau ein Mitglied der Kirche Jesu Christi geworden. Madisons musikalische Fähigkeiten zeigten sich schon früh. Sie lernte Klavier, Cello und Gitarre spielen. Ein Gesangslehrer machte sie darauf aufmerksam, dass sie eine besondere Stimme mit viel Potential habe. Darauf entschied sie sich, Sängerin zu werden.
Shea wuchs in Arizona auf. Auch er durfte den Plan des himmlischen Vaters schon seit seiner Kindheit kennen. Sein Grossvater hatte das wiederhergestellte Evangelium angenommen. Die Musik begleitet Shea seit seiner Kindheit. Wenn er bestraft wurde und sich in die Ecke stellen musste, dann sang er vor sich hin. In der Schulzeit, während der Ausbildung an der Universität und auf Vollzeitmission sang er gerne für andere und durfte erleben, wie sein Zeugnis dadurch weiterwachsen konnte.
Madison und Shea sind sehr dankbar für ihre Vorfahren, welche den Grundstein für das Evangelium in ihren Familien gelegt haben, besonders aber für ihre Eltern, die für sie grosse Opfer gebracht und sie immer in ihren Plänen unterstützt hatten.
Die beiden trafen sich erstmals an einem Musikfestival. Shea wurde dank der besonderen Ausstrahlung von Madison auf sie aufmerksam. Sie stellten bald fest, dass sie beide der gleichen Kirche angehörten. Nun sind sie seit drei Jahren verheiratet und wünschen sich selbst eine Familie. Durch Sheas Engagement als Opernsänger am Stadttheater St. Gallen kamen die beiden 2017 in die Schweiz. Zuvor hatten sie Auftritte auf verschiedenen Bühnen, Shea vorwiegend in Europa, Madison mehrheitlich in den USA. Als Folge von Corona geniessen sie nun mehr gemeinsame Zeit in ihrem Zuhause in St. Gallen, auch wenn es sie oftmals schmerzt, nur wenig auftreten zu können.
Im Jahre 2015 verlor Shea durch eine Krankheit seine Stimme. Er verfiel in eine Depression, denn die Ärzte konnten ihm nicht helfen. Glücklicherweise erkannte er für sich, dass er mit oder ohne Gesangsstimme ein wertvoller Sohn seines himmlischen Vaters ist und war bereit, den Weg zu gehen, den Gott ihm weisen würde. Er suchte eine andere Arbeit und begegnete bald darauf einem Therapeuten, der ihm helfen konnte. Durch fleissiges Üben erhielt Shea seine Stimme schliesslich zurück und wusste nun klar, was Gott mit ihm vorhatte. Der patriarchalische Segen bestärkte ihn zusätzlich darin, die musikalische Laufbahn weiter zu verfolgen.
Auch heute ist ihm und seiner Frau das Vertrauen in Gott ganz wichtig. Als Freelancer ist man beständig besorgt, neue Aufträge zu erhalten. Die Zukunft ist immer ungewiss. Doch Geduld, Ausdauer und das Vertrauen in die Fürsorge des himmlischen Vaters haben beiden geholfen, ihr Leben auch wirtschaftlich zu meistern. In der schnellen Zusage nach dem Vorsingen und dem daraus resultierenden Vierjahresvertrag am Stadttheater in St. Gallen erkennt Shea als ein himmlisches Geschenk. Der Vertrag läuft zwar nun im Juli 2022 aus, aber voll Vertrauen in Gott blickt er in die Zukunft. Seine Frau und er sind bereit, dorthin zu gehen, wo der Herr sie haben möchte. Eine grosse Hilfe ist, dass sie sich in den Gemeinden auf der ganzen Welt immer willkommen gefühlt haben. Die Gemeindefamilie ist ihnen ein Ersatz für ihre Familien in den USA, von denen sie oftmals sehr lange getrennt sind. Gerne unterstützen sie mit ihren musikalischen Talenten das Gemeindeleben, wo auch immer sie sind. «Nur beim Gemeindegesang müssen wir uns etwas zurückhalten», lachen sie, «denn wir wollen mit unserer Begeisterung nicht alle übertönen.»
Shea hatte schon immer ein starkes Zeugnis. Die Grundsätze des Evangeliums sind für ihn so wichtig, dass er ihnen unter allen Umständen treu bleiben möchte. Er spricht auch im Beruf offen darüber und weist den Regisseur frühzeitig auf für ihn unpassende Szenen hin. Dabei trifft er stets auf grossen Respekt und die Bereitschaft, diese Szenen seinen Prinzipien anzupassen.
Die Motivation für ihre Arbeit besteht darin, anderen Freude zu schenken. Madison fühlt, dass sie durch ihren Gesang eine Botschaft von Gott zu den Menschen transportieren darf. «Ich verspüre einen Unterschied, ob ich eine Oper oder ein Kirchenlied singe. In der Kirche bin ich viel nervöser», meint sie, «da lastet die Verpflichtung auf mir, eine Überbringerin einer göttlichen Botschaft zu sein.» Bei allen religiösen Liedern kann Madison die Wahrheit der Worte fühlen. Es gibt für sie darin viele himmlische Botschaften von Gott, zum Beispiel in Händels Messias oder Mahlers 4. Symphonie. «Mahler hatte eine Verbindung zu Gott, als er dieses Werk komponierte. Er hatte den göttlichen Auftrag, den Menschen dadurch Gutes zu bringen», ist Madison überzeugt.
Die Arbeit als Sängerin oder Sänger verlangt viel Selbstdisziplin. Sobald man aufhört zu üben, verliert man die Fertigkeiten, die Kraft und die Ausdauer. Das ist im Evangelium genauso. «Ich muss mein Zeugnis durch tägliches Studium trainieren, sonst werde ich die Kraft meines Zeugnisses verlieren», ist Shea überzeugt. Seine Frau ergänzt: «Ich kann die heiligen Schriften perfekt kennen, aber ich muss offen sein für den Geist und lernen, auf meine Gefühle zu hören, damit ich die Botschaft verstehe. Das ist wie beim Gesang. Die Technik ist die Basis, aber meine Gefühle machen den Unterschied für die Zuhörer».
Madison und Shea haben den Auftrag angenommen, durch ihre musikalischen Fähigkeiten die Botschaft der Freude weiterzugeben. Erfüllt davon werden sie in den nächsten Jahren dorthin gehen, wohin sie der Herr zu gehen heisst.
Anmerkung: Die beiden Musiker sind unterdessen in die USA zurückgekehrt, wo Shea eine Anstellung als Professor für Gesang und Oper an der Brigham Young Universität erhalten hat. Die beiden sind im November Eltern geworden.