Präsident Russell M. Nelson hat gesagt: „Was sollen wir als Nutznießer der göttlichen Schöpfung tun? Wir sollen uns um die Erde sorgen, weise Treuhänder sein und sie für künftige Generationen bewahren. Und wir sollen einander lieben und füreinander sorgen.“
Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist bestrebt, diesem prophetischen Rat zu folgen, indem sie ihre Einrichtungen auf der ganzen Welt, zu denen Gemeindehäuser, Tempel, Fahrzeuge, landwirtschaftliche Betriebe sowie Wohlfahrts- und Bildungseinrichtungen gehören, verantwortungsvoll betreibt. Viele Programme laufen bereits seit Jahrzehnten. Andere wurden erst kürzlich entwickelt, als neue Technologien und Möglichkeiten verfügbar wurden.
Temple Square is always beautiful in the springtime. Gardeners work to prepare the ground for General Conference. © 2012 Intellectual Reserve, Inc. All rights reserved. | 1 / 2 |
Um die Maßnahmen zur Förderung der Nachhaltigkeit in ihrem gesamten Tätigkeitsbereich zu koordinieren, hat die Kirche einige wichtige Schwerpunkte gesetzt, darunter die folgenden:
Einsatz erneuerbarer Energien. Die Kirche verfügt seit 1986 über Solaranlagen an verschiedenen Standorten. Inzwischen wird auf über 750 Gebäuden der Kirche Solarstrom erzeugt, darunter Gemeindehäuser, Tempel, Schulen und Lagergebäude (Stand November 2024). Hunderte weiterer Gebäude nutzen Angebote der Energieversorger, um Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen. Darüber hinaus nutzen mehrere Gemeindehäuser und Tempel geothermische Energie zur Wärme- und Kälteregulierung.
Steigerung der Energieeffizienz. Der Betrieb hocheffizienter und gut isolierter Gebäude zählt schon seit vielen Jahren zu den Zielen der Kirche. Zu den bisherigen Verbesserungen gehören die Installation von LEDs für die Beleuchtung, intelligente Steuerungen für Heizungs-, Kühl- und Bewässerungsanlagen sowie Batteriespeicher an Orten, wo die örtlichen Stromnetze nicht zuverlässig sind.
Einsparung von Wasser unter Berücksichtigung der ökologischen Anforderungen und Möglichkeiten. In Regionen mit begrenzten Wasserressourcen reduziert die Kirche den Verbrauch durch intelligente Bewässerungssteuerungen, die Verkleinerung ungenutzter Rasenflächen und die Nachrüstung von Grundstücken mit wassersparenden Begrünungsmaßnahmen (Trockengärten). In Abstimmung mit den öffentlichen Stellen hat die Kirche außerdem Zehntausende von Wasseranteilen gespendet, um zum Schutz des Großen Salzsees in Utah beizutragen.
Reduzierung, Wiederverwendung und Wiederverwertung zur Vermeidung von Materialverschwendung. Die Kirche ist bestrebt, Materialien über nachhaltige Lieferketten zu beziehen und so wenig Abfall wie möglich auf Deponien zu entsorgen. Zu den wichtigsten Initiativen gehören die folgenden:
- Hundert Prozent der Abendmahlsbecher bestehen aus recyceltem Kunststoff und können, wo dies gestattet ist, nach dem Gebrauch in den Gottesdiensten wiederum recycelt werden. Laut Aussage unabhängiger Sachverständiger verursacht recycelter Kunststoff insgesamt die geringsten Umweltbelastungen, selbst im Vergleich zu Pappbechern.
- In den USA ansässige Druckereien verfügen über umfangreiche Recycling-Prozesse.
- Alte Elektrogeräte werden in allen kircheneigenen Gebäuden in den USA und Kanada gesammelt und entweder gespendet oder wiederverwertet.
- In ganz Lateinamerika werden in den Verkaufsstellen des Versands der Kirche Plastiktüten durch Mehrwegtüten ersetzt.
- Die in Peru niedergelassenen Druckereien sind für die Verwendung von Holz aus nachhaltigem Anbau zertifiziert.
- In Brasilien werden für Jugendtagungen zunehmend T-Shirts aus recyceltem Kunststoff angeboten.
Verringerung der Verkehrsemissionen. Die Kirche hat für ihre weltweite Fahrzeugflotte, die von Gebäudemanagern, Missionaren und anderen Mitarbeitern genutzt wird, hohe Standards für die Kraftstoffeffizienz eingeführt. An ausgewählten Standorten, wo sehr viele Mitglieder das Fahrrad nutzen, werden Fahrradunterstände aufgestellt. An manchen Tempeln und Gemeindehäusern werden Ladestationen für Elektrofahrzeuge installiert, wenn es vor Ort entsprechende Vorschriften gibt oder dies als strategisch sinnvoll erachtet wird.
Nachhaltige Gestaltung, Entwicklung und Konstruktion von Gebäuden. Beim Bau schöner Tempel und anderer Einrichtungen achtet die Kirche darauf, dass die Auswahl der Materialien, Grundstücke und Bauverfahren dazu beiträgt, den Betrieb und die Instandhaltung langfristig umweltfreundlich zu gestalten. In ländlicheren Gebieten werden zur Förderung der Nachhaltigkeit oft kleinere und auf den jeweiligen Standort zugeschnittene Konzepte verwendet, die energiesparend sind.
Nachhaltige Landwirtschaft und Viehzucht in den Wohlfahrts- und Investitionsbetrieben der Kirche auf der ganzen Welt. Dazu gehören die Nutzung von Zwischenfrüchten, Fruchtwechsel, Direktsaat und reduzierte Bodenbearbeitung, Weidemanagement, Präzisionstechnologien zur Verringerung des Wasser-, Abfall- und Chemikalienverbrauchs sowie andere Verfahren, die die langfristige Produktivität des Bodens fördern und zur Verringerung negativer Umweltauswirkungen beitragen.
Anpassung an Klimarisiken und Verbesserung der Widerstandsfähigkeit, insbesondere bei der Umsetzung einschlägiger humanitärer Projekte und der Einhaltung von Vorschriften für die Instandhaltung von Einrichtungen. Die zunehmende Häufigkeit extremer Klimaereignisse wirkt sich unverhältnismäßig stark auf arme und gefährdete Bevölkerungsgruppen aus, die nicht über die Mittel verfügen, sich an unbeständigere Bedingungen anzupassen oder sich von langfristigen Schäden zu erholen. Seit Jahrzehnten beteiligt sich die Kirche häufig an Projekten zur Verschönerung und Stärkung des Gemeinwesens. Diese Projekte reichen von der Förderung städtischer Gärten bis zur Verringerung der Erosion durch Baumpflanzungen. Darüber hinaus leistet die Kirche in Zusammenarbeit mit anerkannten Nichtregierungsorganisationen einen wichtigen Beitrag zu globalen Initiativen in den Bereichen Ernährungssicherheit, Energieunabhängigkeit und Trinkwasserversorgung – alles Themen, die für die Umwelt von großer Bedeutung sind.