Medienmitteilung

Kleine Pioniere in Kreuzlingen – Ein Wochenende voller Abenteuer und Glauben

Kreuzlingen, Schweiz – Wer sagt, dass Kinder heute nur noch mit Handy und Bildschirm glücklich sind? Am Wochenende vom 15. auf den 16. August 2025 haben die 8- bis 11-Jährigen der Primarvereinigung Kreuzlingen erlebt, wie spannend das Leben ohne Technik sein kann – wenn man dafür Kerzen, ein Handkarren und ein Zelt im Wald hat. Unter der Leitung von Brigitte Riesen, Präsidentin der Primarvereinigung, wurde eine Pionierübernachtung organisiert, die die Kinder so schnell nicht vergessen werden.

Der Anlass knüpfte direkt an das diesjährige gemeinsame Schriftstudium an: 2025 lesen die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage weltweit das Buch Lehre und Bündnisse. Darin wird die Zeit der frühen Kirche, mit all ihren Prüfungen und Glaubensschritten, lebendig. Genau dieser Pioniergeist sollte auch den Kindern nähergebracht werden – nicht nur als Geschichte, sondern als echtes Erlebnis.

Am Freitagnachmittag versammelten sich die Kinder und tauschten ihre Alltagskleidung in Pionierkleidung – damit stieg die Aufregung. Keine Uhren, keine Taschenlampen, keine Telefone – ein richtiges Abenteuer. Gemeinsam zogen sie den Handkarren in den Wald, richteten sich an ihrem Lagerplatz ein und spürten sofort: Das wird eine besondere Nacht.


Lagerfeuer, Schlangenbrot und Kerzenlicht
Der Bischof und seine Familie hatten ein Gulasch über dem Feuer vorbereitet. Jedes Kind konnte sein eigenes Schlangenbrot backen – mal etwas zu dunkel, mal perfekt goldbraun, aber immer mit Stolz gegessen. Danach spülten alle ihr Geschirr, genau wie es die Pioniere früher taten. 


Im Anschluss formten die Kinder hingebungsvoll Kerzenständer aus Ton. Als die Kerzen später brannten, leuchtete das ganze Lager warm und stimmungsvoll und beleuchtete den Weg zu den Zelten. Nur Öllampen und Kerzen, kein grelles Licht – das fühlte sich für die Kinder überraschend gemütlich an.


Spiele wie Federball, Boccia oder Fussball sorgten für Bewegung, bis Musik am Lagerfeuer erklang. Zwei Gemeindemitglieder, Jeanette und Matthias Schulz, spielten mit Flöte und Akkordeon, und bald tanzten die Kinder einen Pioniertanz, voller Lachen und Begeisterung.


Das spielen mit dem Lagerfeuer war für die Jungs und die Mädchen eine Freude.

Zum Schluss lauschten sie Geschichten aus den Tagebüchern echter Pionierkinder. Die Stimmen wurden leiser, die Augen müde – ein Nachtgebet beendete den ereignisreichen Tag.


Ein Morgen wie früher
Früh am nächsten Tag hiess es: Holz sammeln, Feuer machen. Einige Kinder durften beim Bauern Milch gegen eine Salami eintauschen – eine Erfahrung, die ihnen vorkam wie eine kleine Zeitreise. Das Frühstück aus Porridge, Obst und frischer Milch schmeckte nach echter Pionierkost.


Danach bastelten die Kinder Spiele, Amulette und Schmuck aus Holz, Leder, Federn, Schneckenhäusern und Tannenzapfen. Sie sollten später beim Tauschhandel noch eine Rolle spielen.


Zeugnisse, die berühren 
Dann war es Zeit, das Pioniercamp abzubauen und weiterzuziehen. Doch zuvor bildeten alle Teilnehmenden einen Kreis und erzählten von einem geistigen Erlebnis aus ihrem Leben. Es war sehr berührend, und der Geist war stark zu spüren, als diese jungen Kinder schilderten, wie sie den Schutz ihres Himmlischen Vaters erfahren hatten.


Ein Mädchen berichtete, wie sie ihre Mutter in der Stadt verloren hatte und wie der Heilige Geist sie dazu geführt hatte, einfach nach Hause zu gehen. Dort traf sie vor ihrem Wohnblock genau die Nachbarin, die einen Schlüssel zur Wohnung besass, weil sie gelegentlich während der Ferien die Pflanzen versorgte.
Ein Junge erzählte, wie ihm der Himmlische Vater bei einer Prüfung in der Schule geholfen hatte, nachdem er gebetet hatte.


Es sind wunderbare Kinder, die wissen, wie es sich anfühlt, wenn der Heilige Geist zu ihnen spricht – und es sind Kinder die dies auch in ihrem Leben anwenden.


Begegnung im Wald
Mit dem Handkarren machten sie sich wieder auf den Weg – bis plötzlich zwei „Indianer“ aus dem Gebüsch sprangen. Zuerst waren die Kinder erschrocken, doch bald merkten sie: Auch hier lässt sich mit Freundlichkeit viel erreichen. Mit weissen Fahnen, helfenden Händen beim Feuer machen und den selbstgebastelten Geschenken gewannen sie Vertrauen. Die „Indianer“ gaben ihnen Gemüse und Würste – aus möglichen Gegnern wurden Freunde.


Im Garten von Brigitte Riesen wurde gekocht. Die Mädchen schnitten das Gemüse, die Jungen kümmerten sich wieder um das Feuer – und alle waren stolz auf ihre Aufgaben. Wer es schaffte, dass die Hühner im Garten aus der Hand frassen, bekam ein Ei. Mit Geduld und etwas Mut gelang es schliesslich allen.


Zur Erfrischung ging es nach dem Mittagessen an einen nahegelegenen Weiher. Das Planschen war ein willkommener Höhepunkt bei warmem Wetter. Wie früher die Pioniere spülte man sich den Holzrauch aus den Haaren. Zurück im Garten pflückten die Kinder zum Dessert Himbeeren. Zwischen den Sträuchern sah man nur noch ihre Strohhüte herausspitzen – ein Bild, das den Erwachsenen lange in Erinnerung bleiben wird.


So wurde aus einer Pionierübernachtung ein Erlebnis, das weit über Spiele und Spass hinausgeht: Ein Zeugnis davon, dass der Geist Gottes auch in den Jüngsten stark wirken kann.

von Oliver M. Bassler, Landesdirektor für Kommunikation Schweiz

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.