Medienmitteilung

Heilige der Letzten Tage packen mit an und helfen Flutopfern

Die BBC sprach vom „Rekordregen in Deutschland und Belgien“. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte vor Ort, die deutsche Sprache kenne kaum Worte für die angerichtete Verwüstung. Tausende freiwillige Helfer eilten in die Gebiete, die von den verheerenden Überschwemmungen in Europa betroffen sind. Unter den Helfern bei den Aufräumarbeiten und Hilfsaktionen waren auch Missionare und Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

„Güte, Liebe und Einigkeit waren im Übermaß vorhanden. Auf Angst wurde mit Mut reagiert und auf Verzweiflung mit Hoffnung“, so Elder Erich W. Kopischke, Erster Ratgeber in der Präsidentschaft des Gebiets Europa. „Als Kirche sind wir all denen zutiefst dankbar, die ihre Zeit und ihre Mittel geopfert haben, um den Betroffenen zu helfen. Es erfüllt unser Herz mit Demut und Freude, wenn wir sehen, wie unsere Missionare und Mitglieder Seite an Seite mit Nachbarn, Freunden und völlig Fremden Hilfe leisten“, sagte er weiter.

flooding relief documentary 01
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Aufräumarbeiten nach schweren Überschwemmungen in Bad Neuenahr-Ahrweiler2021 by Intellectual Reserve, Inc. All rights reserved.
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Straßen gibt es nicht mehr, Häuser liegen in Trümmern

„Angesichts dieser verheerenden Lage hat die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage Missionare als Helfer geschickt“, erklärt Manfred Gerlach, der gemeinsam mit mehreren örtlichen Mitgliedern die Hilfsaktionen leitete. Junge Frauen und Männer, die in der Deutschland-Mission Frankfurt tätig sind und dort die Aufgabe haben, mit Menschen über das Evangelium zu sprechen und sich um deren geistigen Bedürfnisse zu kümmern, unterbrachen diese Tätigkeiten, um im Katastrophengebiet mit anzupacken.

Eine der jungen Missionarinnen war Sister Maggie Mace aus Lynchburg im US-Bundesstaat Virginia. „Stellen Sie sich das einmal vor: Sie kommen mit sieben weiteren Missionaren auf einem Parkplatz einer Fabrik an. Dort steigen Sie aus und sind von hunderten Menschen in Overalls voller Schlamm umgeben, die sich den Weg in Gummibooten bahnen“, erinnert sie sich. „Sie sehen, dass die Stadt zerstört ist. Straßen gibt es nicht mehr, Häuser liegen in Trümmern, und dort, wo einmal eine Straße war, sind ganze Berge von Habseligkeiten voller Schlamm.“

Elder Jeffrey Hilton und Sister Karen Hilton, ein Ehepaar, das in seinem Ruhestand ehrenamtlich in der Kommunikationsabteilung der Kirche in Frankfurt am Main tätig ist, fuhren nach Bad Neuenahr-Ahrweiler, um zu helfen. „Eine Eisdiele war völlig zerstört worden, als gleich zwei Kleinwagen aufgrund der bloßen Gewalt der Wassermassen durch die Fassade ins Haus geschleudert worden waren“, so Elder Hilton.

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Elder Jeffrey Hilton und Sister Karen Hilton in Bad Neuenahr-Ahrweiler2021 by Intellectual Reserve, Inc. All rights reserved.
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Vereint durch den Wunsch, anderen zu helfen

Elder Hilton kommt zu dem Schluss: „Was die freiwilligen Helfer vereinte, war die universelle Sprache der Liebe und des Dienens. Es spielte keine Rolle, woher sie kamen oder welchen Dialekt sie sprachen. Wir waren alle aus demselben Grund dort.“

Elder Knighten Cole Worthington, ein junger Missionar aus dem US-Bundesstaat Utah, sagt, es sei überwältigend gewesen, mitzuerleben, dass Menschen aus ganz Deutschland kamen, um den Betroffenen zu helfen. Über seine Erfahrungen als freiwilliger Helfer sagt er rückblickend: „In dieser Woche haben mir viele Erlebnisse gezeigt: Wenn Menschen absolut alles verloren haben, kommen sie mit demütigem Herzen zusammen und sind einander Schritt für Schritt eine Stütze.“

„Engel unterwegs“

Bis jetzt haben Missionare und Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage allein in Deutschland einer Schätzung zufolge schon über 12.000 Stunden an freiwilliger Hilfe für die Flutopfer geleistet.

Viele von ihnen waren durch die auffällige gelbe Weste mit der Aufschrift „Helping Hands“ leicht zu erkennen. Nach ein paar Tagen nannten die Einwohner von Bad Neuenahr-Ahrweiler die Missionare „Engel unterwegs“.

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Freiwillige Helfer der Kirche helfen den Betroffenen der Flutkatastrophe in Deutschland2021 by Intellectual Reserve, Inc. All rights reserved.
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Freiwillige Helfer der Kirche arbeiteten mit den örtlichen Behörden zusammen und halfen in Not geratenen Menschen, Familien und Unternehmen. „In einem Restaurant half ich mit, Schlamm, Schutt und verschmutzte Gegenstände aus dem Keller zu schaufeln“, so Elder Jacob Reed. „Anfangs hatte ich gedacht, dass wir dort helfen würden, bis wir nach vielleicht drei, vier Stunden fertig wären, und dann zu Mittag essen und beim nächsten Haus weitermachen würden. Da hatte ich völlig falsch gelegen. Eimer um Eimer trug ich Schmutz aus dem Haus und goss alles einfach auf die Straße. Es schien kein Ende zu nehmen.“

Auch Elder Kopischke war einen Tag lang als freiwilliger Helfer in der Krisenregion in Deutschland – zusammen mit seiner Frau Christiane, weiteren Angehörigen, Missionaren sowie Mitgliedern anderer Glaubensgemeinschaften und Organisationen. Sie alle halfen bei den Aufräumarbeiten in einem katholischen Kindergarten.

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Elder Erich W.Kopischke und seine Frau Christiane halfen einen Tag lang bei den Aufräumarbeiten mit2021 by Intellectual Reserve, Inc. All rights reserved.
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„Trotz der sehr schwierigen und anstrengenden Arbeit und der verwüsteten Umgebung herrschte eine sehr positive, fröhliche Atmosphäre. Die Helfer waren nicht bekümmert und beklagten sich nicht über die Umstände, sondern schienen wirklich Freude an ihrer Arbeit zu haben“, erklärt Christiane Kopischke.

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Elder Erich W.Kopischke und seine Frau Christiane2021 by Intellectual Reserve, Inc. All rights reserved.
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Auch in der Schweiz halfen Mitglieder und Missionare den von den Überschwemmungen Betroffenen.

Heilige der Letzten Tage aus Luxemburg spendeten der örtlichen Gemeinde der Dänischen Volkskirche Säcke voller Kleidung. Außerdem kontaktierte die Kirche die Mitglieder in den betroffenen Gebieten und bot den Hilfsbedürftigen Pumpen, Lebensmittel, Unterstützung und Kinderbetreuung an.

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Kleidung, die von Mitgliedern der Kirche aus Luxemburg gespendet wurde2021 by Intellectual Reserve, Inc. All rights reserved.
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Eine Woche nach den Überschwemmungen kamen etwa 80 Mitglieder der Kirche aus Belgien und den Niederlanden sowie Missionare aus der Belgisch-Niederländischen Mission in einem Vorort von Lüttich zusammen. Nach ihrer Ankunft erhielten die freiwilligen Helfer Aufträge, wo und wie sie mit anpacken konnten. Fast jeder aus dieser Gruppe wurde gebeten, in der an der Weser liegenden Stadt Trooz in Wallonien zu helfen. Bei der Flut war das Wasser dort auf sieben Meter über dem Normalstand angestiegen. Viele Einwohner haben alles verloren und werden wegen der Schäden über Monate hinweg nicht in ihre Häuser zurückkehren können. Seither kommen die Missionare jede Woche in den Raum Lüttich, um Hilfe zu leisten.

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Freiwillige Helfer der Kirche in Belgien2021 by Intellectual Reserve, Inc. All rights reserved.
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Daryl A. Watson, Präsident der Belgisch-Niederländischen-Mission der Kirche, erklärt, dass die Hilfsaktionen ihn ungemein an eine Aussage aus dem Buch Mormon erinnern,das ein weiterer Zeuge für Jesus Christus ist: „Wenn ihr euren Mitmenschen dient, dann dient ihr eurem Gott.“ (Mosia 2:17.)

Auch Missionare aus der Frankreich-Mission Paris haben Hilfe geleistet. Elder Olivier Seube und Sister Bernadette Seube kamen nur eine Woche nach den Überschwemmungen in Lüttich an. Sofort begannen sie, Dienstprojekte zu organisieren, bei denen Häuser und Gärten von Trümmern befreit wurden. Missionare aus Belgien, Luxemburg und Ostfrankreich sowie Mitglieder aus Belgien und Frankreich halfen dabei mit. Das Ehepaar Seube setzte sich mit staatlichen Einrichtungen und gemeinnützigen Organisationen in Verbindung und trieb die Zusammenarbeit voran, damit die vielen Aufgaben bewerkstelligt werden konnten. Derzeit planen die Seubes ein Benefizkonzert, das den Betroffenen zugutekommen soll.

Eine Gruppe von Missionarinnen hatte zwischen zwei Projekten etwas Zeit und bat Gott im Gebet, sie zu jemandem zu führen, der Hilfe brauchte. Sie hatten das Gefühl, dass sie eine bestimmte Straße entlanggehen sollten. Dort öffnete Martine Durtka ihre Tür. Die Missionarinnen sprachen sie an und sie sagte ihnen, dass sie in der Tat Hilfe dabei gebrauchen könne, Ordnung im Garten zu schaffen, wo Schmutz und Trümmer alles bedeckten.

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Die Missionarinnen, die Martine Durtka bei den Aufräumarbeiten in ihrem Garten halfen2021 by Intellectual Reserve, Inc. All rights reserved.
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Sie halfen ihr den ganzen Nachmittag lang und schickten ihr später ein Foto, das sie dabei gemacht hatten. „Hallo, meine Schwestern, eure Gegenwart, eure Freundlichkeit, eure Hilfe, euer Lächeln und eure Güte haben mir Kraft und Flügel verliehen. Ihr habt meine Seele berührt. Vielen Dank für das Foto! Wir alle haben zusammen tolle Arbeit geleistet. Ich danke euch von ganzem Herzen“, schrieb sie zurück.

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.