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Rachel Sterzer Gibson, Church News
Nadia DeVol, Krankenschwester in Ausbildung an der Brigham Young University (BYU), hat Familie in der Ukraine. Sie betete daher für eine Gelegenheit, den Menschen dort irgendwie zu helfen.
Diese Gelegenheit bot sich dann kürzlich in Form einer Auslandsstudienreise. Gemeinsam mit einer Gruppe Studenten und Professoren von der BYU, einer von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage geförderten Universität, reiste sie nach Polen, um in den Aufnahmelagern dort ukrainischen Flüchtlingen zu helfen. „Ich bin unendlich dankbar dafür, dass mir dank der BYU die Mittel und Wege zur Verfügung stehen, an diesem Projekt teilzunehmen“, sagt DeVol in einer Pressemitteilung der BYU vom 13. Juni.
DeVol ist zur Hälfte Ukrainerin und spricht fließend Russisch. Wenn die Gruppe medizinische Hilfe leistete, Kurse über Gesundheit und seelisches Wohlbefinden abhielt oder gespendete medizinische Hilfsgüter im Wert von tausenden von Dollar übergab, betätigte sie sich als Übersetzerin.
Schon ein Jahr zuvor hatten Julie Valentine, Prodekanin an der Schwesternschule, und Leslie Miles, Professorin an der Schwesternschule, eine andere Gruppe Pflegeschüler nach Warschau gebracht, um ukrainischen Flüchtlingen zu helfen. Damit war die Grundlage für die diesjährige Reise gelegt.
In einem Artikel über die Auslandsstudienreise im Vorjahr hatte Valentine in den sozialen Medien darüber berichtet, wie gut die BYU-Studenten die Devise der Schwesternschule verkörperten, die da lautet: „Lernt die Kunst des Heilers.“
Nachdem ihre Gruppe an einem Tag einmal 20 Stunden mit der Pflege von Flüchtlingen verbracht hatte, schrieb sie auf Twitter: „Man kann diese Verzweiflung, diesen Schrecken, die Widerstandskraft, das Mitleid und die Hoffnung kaum in Worte fassen.“
Kurz darauf sagten Miles und Valentine in einer Pressemitteilung der BYU, dass sie sich für weitere Hilfe für ukrainische Flüchtlinge engagieren wollten. „Es ist kein Ende in Sicht, und der humanitäre Bedarf ist immens“, sagte Valentine 2022.
Mit der Hilfe von DeVol und ein paar anderen Studenten der BYU – Jed Fuller, Niles Herrod und Saydie Clark – gründeten sie eine gemeinnützige Einrichtung namens Unity for Ukraine. Diese soll Jednosc unterstützen, ein von ukrainischen Lehrern gegründetes Zentrum für Kultur und Bildung, das der Flüchtlingshilfe dient.
„Wir haben Unity gegründet, weil wir diesen ukrainischen Lehrern und ihrer Schule zu Erfolg verhelfen wollen“, erklärt DeVol. „Sie helfen Frauen und Kindern, deren Leben auf den Kopf gestellt wurde, und wir wollen dafür sorgen, dass sie damit erfolgreich sind.“
Die diesjährige Auslandsstudiengruppe, darunter Valentine und Miles, verbrachte bei Jednosc viel Zeit damit, Hilfe zu leisten und Kurse abzuhalten. In diesen Kursen behandelten sie den Umgang mit Stress und Ängsten sowie Traumabewältigung und boten einfache medizinische Hilfe an, indem sie Vitalfunktionen überprüften, Einzelgespräche führten und medizinische Bedarfsartikel aushändigten.
Am 18. Mai veröffentlichte Valentine in einem Artikel in den sozialen Medien ein Foto von einer Studentin der BYU, die ein Einzelgespräch mit einem Flüchtling führt. „Sie nimmt sich des einzelnen Menschen an. … Bedürfnisse gibt es viele, aber man muss auch den Einzelnen seelisch aufrichten“, schrieb sie.
Brenna Wilkinson hat vor kurzem ihren Abschluss an der BYU gemacht und war im Aufnahmelager als Übersetzerin tätig. Sie erklärte in der Pressemitteilung: „Meine Sicht auf das menschliche Leben und meine Achtung davor sind gewachsen.“
Wilkinson erinnerte sich an ein Gespräch, in dem ihr eine Mutter von dem Trauma erzählt hatte, das ihrem Sohn zu schaffen machte, nachdem sie gezwungen wurden, aus ihrem Land zu flüchten.
„Um sicherzugehen, dass ich sie richtig verstanden hatte, bat ich sie um eine Erläuterung. Da erzählte sie mir, dass ihr kleiner Junge Schusswechsel und Bombardements miterlebt habe. Sie sah mich direkt an und sagte: ‚Selbstverständlich‘.“
Ihre Erfahrungen an der BYU und auch ihr letztes Auslandsstudium hätten sie dazu gebracht, darauf zu achten, was sie für andere tun kann, statt nur für sich selbst.
Die Reise nach Polen hat DeVol motiviert, in ihrer künftigen Laufbahn als Krankenschwester mehr so zu lieben und zu heilen, wie Christus es getan hat. „Schicksalsschläge gibt es zuhauf, aber in unserer Arbeit ging es weniger darum als um die Kraft des menschlichen Geistes und unsere Verpflichtung, zu helfen – weil wir Menschen sind. Und das ist gut.“