Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage hat ihre Missionarsschule (MTC) in Provo im US-Bundesstaat Utah um zwei neue Gebäude erweitert.
"An der neuen Missionarsschule wollen wir die besten Möglichkeiten erkunden, wie man gut lernt, und ein Lernumfeld schaffen, das den Missionaren ermöglicht, ihr Ziel als Missionar wirklich ganz zu verstehen", so Gary L. Crittenden, der geschäftsführende Direktor der Missionsabteilung der Kirche.
In der Missionarsschule können nun bis zu 3.700 junge Missionare und Missionarinnen sowie Missionare in fortgeschrittenem Alter gleichzeitig geschult werden.
- Die kürzlich erweiterte Missionarsschule in Provo im US-Bundesstaat Utah.
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"Da ich hier in der Gegend aufgewachsen bin, konnte ich schon eine ganze Weile beobachten, wie dieses Gebäude errichtet wurde, und war mir nicht sicher, ob es noch fertig wird, ehe ich in die Missionarsschule komme. Jetzt aber bin ich hier, es ist in Betrieb genommen worden, und ich finde es ganz toll", meint Sister Kyla Rogers aus Salem in Utah. Sie konnte zusehen, wie die Gebäude in der Nähe des Universitätsgeländes der Brigham Young University allmählich in die Höhe wuchsen."„Es gibt da riesige offene Flächen. Die Klassenzimmer haben wunderschöne große Fenster. Und all diese Farben und die Wandgemälde - das ist alles optisch ungeheuer ansprechend. Es ist einfach schön, hier zu sein." Sister Rogers wird in der Kanada-Mission Calgary ihren Dienst erfüllen.
Die Erweiterung der Missionarsschule in Provo nahm mehr als zwei Jahre in Anspruch. Sie umfasst zwei sechsstöckige Gebäude mit 200 neuen Klassenzimmern, mehr als 100 Übungsräumen und 13 Computerräumen, in denen die Missionare geschult werden, bevor sie in die ihnen zugewiesenen Gebiete überall auf der Welt geschickt werden.
Die zwei neuen Gebäude verfügen über eine ausgedehnte Außenverglasung, durch die ein Maximum an natürlichem Tageslicht einfällt und durch die die Missionare einen freien Blick auf die Wasatch-Kette in den Rocky Mountains haben.
"Die Missionarsschule befindet sich, wie Sie zweifellos wissen, knapp unterhalb der Berge. Die Missionare sagen, man sieht hier die Schönheit des Tempels, die Berge um sich herum und das Utah-Tal und den Utah-See im Westen. Es ist eine wunderschöne Umgebung, in der sie hier lernen können", sagt Crittenden.
Der Verwaltungsdirektor der Missionarsschulen der Kirche, Kelly Mills, erklärt: „Wir wollten unser Möglichstes dafür tun, dass ein Bereich entsteht, wo das Geschehen im Inneren mit dem, was draußen ist, in Verbindung steht; wo die Missionare mit Gottes Schöpfung Kontakt haben und wo auch so viel natürliches Tageslicht einfällt wie möglich.“
"Es gibt hier eine ganze Reihe von Bereichen, die wir als 'Denkbereich' bezeichnen. Da gibt es erbauliche Kunstwerke und es erklingt sanfte Musik im Hintergrund – es ist eine ansprechende Umgebung, wo die Missionare sich hinsetzen können", so Mills.
"Wenn die Missionare durch die Gebäude gehen, fällt ihnen auf, dass es überall Glas gibt und dass das Licht diese Gebäude fast so durchdringt wie der Geist Christi unsere Seelen", berichtet David C. Martino, der Präsident der Missionarsschule in Provo.
Große Versammlungsräume und Lernbereiche im Inneren wie im Freien waren von Anfang an geplant, denn das Schulungserlebnis der Missionare sollte noch angenehmer ausfallen.
"Mir gefallen die Außenbereiche an dieser neuen Einrichtung wirklich sehr", findet Elder Jacob Rees, ein Missionar aus Atlanta in Georgia, der in der Taiwan-Mission Taipei zum Einsatz kommen wird. "Ein ganz besonderer Ort, den ich mit meinem Mitarbeiter gerne aufsuche, ist die Dachterrasse auf einem der neuen Gebäude. Es ist einfach eine offene grüne Fläche oben auf dem Dach, wo wir sicher sind, dass wir unsere Ruhe haben und beim Planen den Geist spüren können."
Zu den Baumaßnahmen gehörten auch eine Modernisierung der Wohnbereiche einschließlich der technischen Anlagen und eine verbesserte Landschaftsgestaltung in den bestehenden Einrichtungen.
Elder Joshua Haws, ein Missionar aus Gallup in New Mexico, der in die Adria-Mission Süd berufen wurde, genießt die Ruhebereiche in den neuen Gebäuden. "Ich gehe gerne zu diesen Denkbereichen. Sie sind so aufgebaut, dass ich mich dort in Ruhe aufhalten und alle meine Schriften und anderen Sachen ausbreiten kann. Da kann ich mich wirklich in die Schriften vergraben und mich an den Worten Christi weiden und über den Erretter und alles, was er getan hat, nachdenken und lernen. Bestimmt wird dadurch auch ein besserer Missionar aus mir", sagt er.
"Ich mag die Wandgemälde, sie sind einfach großartig", findet Elder Garrett Freeman aus Tooele in Utah, der in der Adria-Mission Süd tätig ist. Er hat zwei Lieblingsgemälde: Das eine stellt Mose dar und das andere die Propheten im Buch Mormon. "Da wird die Geschichte wirklich zum Leben erweckt und für mich greifbar."
Seit der Eröffnung 1976 wurden in der Missionarsschule in Provo über 600.000 Missionare aus fast allen Ländern geschult. An den weltweit 15 Missionarsschulen werden die Missionare für die 421 Missionen der Kirche in insgesamt 55 Sprachen ausgebildet.
Im Oktober 2012 hatte Thomas S. Monson, der Präsident der Kirche, angekündigt, dass die männlichen Missionare ihre zweijährige Mission schon mit 18 anstatt mit 19 Jahren antreten können. Für die Missionarinnen wurde das Mindestalter gleichzeitig von 21 auf 19 Jahre gesenkt. Ihre Dienstzeit beträgt 18 Monate.
Gegenwärtig werden auch an den Missionarsschulen in Mexiko, Ghana und den Philippinen Erweiterungsvorhaben durchgeführt, um der wachsenden Schar Missionare Schulungen zu ermöglichen.
"Die Missionare, die hierher kommen, haben sich verpflichtet,18 Monate oder zwei Jahre lang dem Herrn und ihrem Nächsten zu dienen", erklärt Präsident Martino. "Die Grundsätze und die Lehren, die sie hier lernen, sind für sie nicht nur eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Arbeit als Missionar, sondern auch eine gute Grundlage für den Rest ihres Lebens."
Auf diesem Video-Rundgang können Sie das Innere der Missionarsschule in Provo besichtigen (in Englisch).